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Sarah Poewe

Schwimmerin

geboren am 3. März 1983 in Kapstadt (Südafrika)

  • Bronze über 4 mal 100 Meter Lagen bei den Olympischen Spielen in Athen 2004
  • Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sydney, Athen, Peking und London 2000–2012
  • dreimal Europarekord, neunmal Deutscher Rekord
  • Zwei Gold- und zwei Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften und Kurzbahn-Weltmeisterschaften
  • 17-Mal Deutsche Meisterin 2002–2012

Sarah Poewe ist die erste jüdische Athletin, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine olympische Medaille für Deutschland gewinnt. 

Die Mutter von Sarah Poewe ist eine Jüdin aus Südafrika, ihr Vater ein Protestant aus Deutschland, der nach Kapstadt auswanderte. In ihrer Kindheit verbringt die spätere Weltklasseschwimmerin drei Jahre gemeinsam mit ihrer Familie in Kiel. Sie spricht daher perfekt Deutsch, Englisch und Afrikaans.

Sarah Poewe entdeckt bereits im frühen Kindesalter, dass Wasser ihr Element ist. Ihre sportliche Ausbildung erhält sie beim Schwimmklub Vineyard in Kapstadt. Mit elf Jahren tritt sie zum ersten Mal bei internationalen Wettkämpfen an. Im Jahr 2000 schwimmt die gebürtige Kapstädterin bei den Olympischen Spielen in Sydney noch für Südafrika. Sie wird im Finale in ihrer Spezialdisziplin über 100 Meter Brust Vierte und Sechste über 200 Meter Brust. 

Bis zu den Commonwealth Games in Manchester 2002 startet sie für Südafrika, seit den Kurzbahn-Europameisterschaften 2002 für Deutschland. Die Bedingungen bei ihrem neuen Heimatverein, der SG Bayer Wuppertal, sind professioneller, die Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln und das persönliche Potential auszuschöpfen, erscheinen ihr größer. Ihre späteren Erfolge geben ihr Recht. So gelingt es ihr, zusammen mit Antje Buschschulte, Franziska van Almsick und Daniela Götz, bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen die Bronzemedaille über 4 mal 100 Meter Lagen zu gewinnen. Zwischen 2002 und 2012 dominiert die 17-fache Deutsche Meisterin das Brustschwimmen in Deutschland, stellt drei Europa- und neun deutsche Rekorde auf, gewinnt zahlreiche internationale Medaillen.

Neben der sportlichen Karriere studiert Sarah Poewe Kommunikationswissenschaften an der University of Georgia und gewinnt mit der Universitätsmannschaft 2005 den Titel „Best University Women’s Swim-Team of America“. In der Zeit ihres Studiums pendelt sie zwischen drei Kontinenten: ihrer Familie in Südafrika, der Universität in den USA und ihrem Heimatverein in Deutschland. Nach dem Abschluss ihres Studiums 2009 geht sie zunächst nach Kalifornien, um unter der Leitung von Dave Salo zu trainieren, einem der bekanntesten Brustschwimm-Trainer der Welt. 2011 zieht Sarah Poewe nach Wuppertal, um sich dort auf ihre letzten Olympischen Spiele in London vorzubereiten. 

2012 beendet die viermalige Olympiateilnehmerin ihre aktive Karriere, bleibt dem Schwimmsport aber eng verbunden. Sie wird Botschafterin für SPEEDO Deutschland und das Junior-Top-Team des Schwimmverbandes Nordrhein-Westfalen. Außerdem ist sie Schwimmpatin der European Maccabi Games 2015. Seit 2014 arbeitet Sarah Poewe als Personal Swim Coach.

Berno Bahro